In Berlin regiert nur noch Hertha BSC

Hertha BSC rockt die Bundesliga und steht nach vier Spieltagen sensationell mit 10 Punkten auf dem zweiten Platz der Bundesliga und haben einfach mal den besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte aufs Parkett gezaubert. Die „alte Dame“ ist alles andere als alt und stellt den zweitjüngsten Kader der Bundesliga. Pal Dardai und seine jungen Wilden schaffen das, was Marketing-Kampagnen und ein Image-Wechsel nicht vermögen mochte.
Frank Zander und seine Stadionhymne „Nur nach Hause“ sind seit 25 Jahren absoluter Kult im Berliner Olympiastadion und sind seitdem nicht mehr von Hertha wegzudenken. Doch eine Marketing-Kampagne wollte die Hymne nicht mehr direkt vorm Spiel laufen lassen, sondern im Vorfeld. Kurz vor Anpfiff sollte „Dickes B“ von Seeed laufen, doch die Verantwortlichen haben die Rechnung ohne die Fans gemacht – die hatten da nämlich mal gar keine Lust drauf und so durfte „Nur nach Hause“ und Zander ihren Platz behalten.

Dickes B mal anders

Ein dickes B gab es trotzdem zu Saisonbeginn. Pal Dardai, der zweitjüngste Kader der Bundesliga und frecher, offensiver Fußball schaffen das, was die Marketing-Abetilung der Hertha sich so sehr gewünscht hat – die Fans sind euphorisch und stehen hinter ihrem Verein. „Wir hatten Spaß und die Fans mit Sicherheit auch“, schmunzelte Kapitän Vedad Ibisevic kurz nach Abpfiff am Samstag beim 4:2-Spektakel gegen Gladbach in die Kameras. 33 Schüsse, sechs Tore: den Zuschauern dürfte es gefallen haben. Spektakel statt biederer Fußballer der „alten Dame“. Selbst Coach Dardai konnte seine Freude nicht zurückhalten: „Am Ende des Spiels habe ich zum Manager gesagt: ‚Das war Spaß.’“

Im Geiste Marcelinhos

Hertha erinnert mit seinem frechen Fußball an die besten Marcelinho-Zeiten, als der brasilianische Ausnahmekünstler noch für die Herthaner zauberte. Javairo Dilrosun, ablösefrei aus der Jugend von Manchester City gekommen, zaubert auf dem Flügel und schlug ein wie eine Bombe: ein Tor und drei Vorlagen sammelte der quirlige Flügelflitzer. Im zentralen Mittelfeld ist Eigengewächs und Träger der silbernen Fritz-Walter-Medaille Arne Maier nicht mehr wegzudenken. Der 19-Jährige hält Defensive und Offensive zusammen: Gegen Gladbach hatte er die meisten Ballaktionen, 80 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen und eine überragende Passquote von 98,4 Prozent. Obendrauf gibt es noch die Liverpool-Leihgabe Marko Grujic, der sich jedoch schwer verletzt hat und erst einmal ausfällt. Mit dem immer jungen Salomon Kalou und einem endlich angekommen Ondrej Duda in Topform rasieren die Berliner durch die Liga. Am Dienstag kommt es zum Spitzenduell mit den viertplatzierten Bremern im Weserstadion. Es wird sicherlich ein „dickes B“ in Bremen geben.

Poster: admin. Category: Deutscher Fußball.
27 September

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