Gladbach schlägt Köln im ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte
Das Coronavirus hat nun auch optisch sichtbar die Bundesliga erreicht. Das Nachholspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln musste ohne Zuschauer stattfinden. Es war das erste Geisterspiel in der Geschichte der höchsten deutschen Spielklasse. Dass es überhaupt ausgetragen wurde, war dabei schon fast ein Wunder – oder fahrlässig, je nachdem, wer gefragt wird. Das Stadion der Fohlen liegt schließlich genau neben einem der Verbreitungs-Hot-Spots des Krankheitserregers.
Spielbericht: Embolo sorgt für die Entscheidung
Das Spiel war merkwürdig. Beide Teams sahen zu Beginn so aus, als würden sie eine Trainingseinheit absolvieren. Die Profis hatten sichtbar damit zu kämpfen, dass keine Fans im Stadion waren. Gladbachs Trainer Marco Rose drückte es so aus: Der wichtigste Part habe gefehlt. Nach einer halben Stunde gab es dann doch Fußball: Breel Embolo erzielte das 1:0 (32. Minute) für Gladbach. Er wollte jubelnd zu den Fans laufen, schien sich dann aber daran zu erinnern, dass diese nicht vor Ort waren. Die ganze Szene war skurril.
In der zweiten Halbzeit stand erneut Embolo im Mittelpunkt. Kölns Jorge Meré wurde dabei zum Unglücksraben, weil er einen Schuss des Gladbacher Angreifers zum 2:0 ins eigene Tor lenkte (70.). Der FC kam durch einen Treffer von Mark Uth in der Schlussphase wieder heran (80.). Der Sieg wackelte so noch einmal, aber letztlich brachten ihn die Fohlen doch ins Ziel.
Im gesamten Spiel gab es gerade drei gelbe Karten. Zwei Verwarnungen wurden erst in der hektischen Schlussphase ausgesprochen. Dies zeigt, wie merkwürdig dieses Geisterspiel verlief. Die Passquote beider Mannschaften lag ebenfalls deutlich unter dem Saisondurchschnitt. Dies deutet ebenfalls an, dass die Profis Probleme mit den leeren Rängen hatten. Es stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, einfach gar nicht zu spielen.