Nagelsmann möchte Spieler mit Kopfhörern und Mikrofonen auf den Platz schicken
Julian Nagelsmann hat unlängst eine Idee vorgestellt, die in der Fußballwelt mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Der Trainer des FC Bayern München schlug vor, Spieler künftig mit Kopfhörern und Mikrofonen auf den Platz zu schicken. Dadurch solle der Chefcoach eine Audioverbindung mit seinen Akteuren halten und sich austauschen können.
Die Inspiration stammt vom American Football, wo es schon lange gängig ist, dass Trainer und Spieler elektronisch miteinander kommunizieren können. Nagelsmann geht davon aus, dass die Übungsleiter ihren Mannschaften dadurch besser helfen können. Insbesondere knifflige Situationen sollen sich so besser meistern lassen. „Wir brauchen das wirklich“, lautete deshalb auch das Urteil des Bayern-Trainers.
Rose widerstrebt Nagelsmanns Idee
Kein Freund der Idee Nagelsmanns ist Borussia Dortmunds Cheftrainer Marco Rose. Dieser sagte, als Spieler hätte es ihn „kirre“ gemacht, die Stimme von seinem Coach auf dem Platz zu hören. Er hätte diesem vermutlich irgendwann gesagt, er solle „doch mal die Klappe halten.“ Er bezweifle, so Rose weiter, dass die Audioverbindung die Produktivität der Spieler steigen würde. Es sei außerdem vielleicht auch nicht schlecht, dass diese nicht alles mitbekämen, was der Verantwortliche an der Seitenlinie von sich gebe. Manches diene schließlich „einfach nur dem Stressabbau.“
Er halte wenig davon, „aus Spielern Roboter zu machen“, die wie auf Knopfdruck reagieren müssten, erklärte Rose ebenfalls. Stattdessen müssten die Akteure ihre eigenen Entscheidungen treffen. Der Trainer müsse ihnen auf dem Platz „eine gewisse Freiheit lassen“, so der Coach des BVB. Er denke deshalb, dass es nicht auch noch „meine Stimme am Trikot der Spieler“ brauche, beendete der 45-Jährige seine Ausführungen. Nagelsmann schloss seine Erklärungen dagegen mit der Forderung nach einem „revolutionären Wandel“ ab. Es ist offensichtlich, dass er unter Kollegen noch Überzeugungsarbeit leisten muss, wenn er diesen wirklich herbeiführen möchte.